Referent: Dr. Henrik Bremer
Datum: 2022 (die genauere Terminplanung konkretisiert sich noch)
Formate: Gruppenseminare (buchbar über Campus Energiewirtschaft) oder individuelle Seminare/Workshops für einzelne TK-Unternehmen (z.B. Stadtwerke), Kommunen, Landkreise, Zweckverbände oder öffentliche Netzeigentumsgesellschaften (auf Anfrage direkt bei uns buchbar)
Die Digitalisierung der Gesellschaft und der Geschäftsfelder schreitet unaufhaltsam voran. Allgemein anerkannt ist deshalb, dass das stark anwachsende Volumen des Datenverkehrs die Nachfrage nach höheren Bandbreiten bedingt. Zugleich kommt es insbesondere in ländlicheren Bereichen insofern zu einem Marktversagen, als private TK-Unternehmen den flächendeckenden Ausbau reiner Glasfaserverteilernetze vielerorts nicht schon eigenwirtschaftlich realisieren. Zu beobachten ist hier, dass angesichts begrenzter Investitionskapazitäten die Ertüchtigung vorhandener Infrastrukturen priorisiert wird, jedoch bisher selten die notwendigen Glasfaserleitungen bis zu den Haushalten (FTTH) verlegt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die ungeförderte Verlegung von Glasfasernetzen in etlichen ländlichen Regionen für private Anbieter nicht hinreichend rentiert.
Aufgrund dessen hat sich der Breitbandausbau zu einer regionalen Aufgabe entwickelt. Gefragt ist dabei nicht nur die Eigeninitiative von Kommunen und Landkreisen, sondern auch von leistungsstarken kleinen und mittleren privaten Carriern, die an Förderausschreibungen teilnehmen, sowie von Stadtwerken. Da alle Stadtwerke durch ihre Steuerungskabel ohnehin Netzbetreiber sind, ergibt sich gerade für sie die interessante Frage, ob sie nicht selbst am Ausbau und Betrieb der Glasfasernetze teilhaben sollten. Schließlich erschöpft sich der Mehrwert eigener Breitbandprojekte nicht allein in naheliegenden Synergien, etwa gegenüber einem Stromnetz. Attraktiv erscheint die aktive Gestaltung neuer Glasfasernetze ebenso wegen der steigenden Datenmengen im Energiebereich, sobald etwa Smart Meter zum Einsatz kommen.
Vor diesem Hintergrund erörtern unsere Seminare zum Breitbandausbau, welche wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für solche Projekte gelten und welche Perspektiven sich in diesem Kontext für öffentliche Netzeigentümer sowie für kleinere private und öffentliche Carrier ergeben. Dabei wird beantwortet, inwieweit öffentliche Entscheidungsträger den Ausbau und Betrieb eines Glasfasernetzes effizient und rechtssicher gestalten können. Unsere Empfehlungen spiegeln dabei jeweils die Erfahrungen aus unserer Beratungspraxis wider.
Unsere Seminare zum Breitbandausbau widmen sich fünf Themengebieten. Die Behandlung jedes einzelnen Bereiches nimmt in der Regel etwa sechs bis acht Seminarstunden in Anspruch. Je nach Interesse der Seminarteilnehmer sind aber auch verkürzte oder detailliertere Darstellungen möglich.
Das erste Schulungsmodul verschafft Seminarteilnehmern eine Orientierung zur rechtlichen Umgebung von Breitbandprojekten und erläutert den Ablauf und die möglichen Strategien des Breitbandausbaus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Vorstellung und dem Abgleich der gängigsten Modelle des eigenwirtschaftlichen und des geförderten Ausbaus. Deren Vorzüge und Nachteile werden in einer Abwägung umfassend beleuchtet. Ebenso veranschaulichen unsere Seminare rechtliche Risiken der einzelnen Ausbauansätze und Möglichkeiten zu deren Vermeidung. Seminarteilnehmer sollen in die Lage versetzt werden, für ein konkretes Vorhaben die geeignete Variante zur Realisierung zu ermitteln.
Zwei weitere Seminarmodule erörtern Schritt für Schritt den rechtlichen Rahmen für ein Ausbauvorhaben. Beleuchtet werden dabei unter anderem Fragen der Finanzierung und des Vergaberechts im Hinblick auf Breitbandvorhaben. Die entsprechenden Vortragsblöcke erörtern die jeweils einschlägigen Vorgaben und Gestaltungsmöglichkeiten dabei praxisnah anhand der einzelnen Teilschritte eines Glasfaserprojektes von der Konzeption bis zum Ausbau.
Das vierte Schulungsmodul widmet sich Fragen der Ausbaubetreuung. Dabei wollen wir Seminarteilnehmern praktische Hinweise an die Hand geben, um nach Konzeption und Ausschreibung die Planung und den Ausbau so begleiten zu können, dass das fertigstellte Netz den Vorstellungen entspricht und im Kostenrahmen bleibt. Dazu geben unsere Vorträge Empfehlungen zur Bauüberwachung ebenso wie zum planmäßigen Abruf von Fördermitteln und zur Koordination mit den Projektbeteiligten wie dem künftigen Betreiber.
Das fünfte Seminarmodul schließlich erörtert den Rechtsrahmen des Betriebes eines Glasfasernetzes nach dessen Fertigstellung. Thematisiert werden Open Access Verpflichtungen und wegerechtliche Vorgaben des DigiNetzG ebenso wie grundlegende Betreiberpflichten im Hinblick auf die IT-Sicherheit und Neuerungen durch die jüngste TKG-Novelle. So informieren wir werdende und wachsende TK-Netzbetreiber kompakt darüber, welches Pflichtenprogramm bei der Versorgung von Endkunden auf sie zukommt.
Keines unserer Seminare zum Breitbandausbau gleicht identisch einem anderen. Denn organisatorisch und inhaltlich nehmen wir stets Rücksicht darauf, an welchen Themen bei den Seminarteilnehmern ein besonderes Interesse besteht und welche Form der Aufbereitung gewünscht ist. Um einen Eindruck zu gewinnen, wie ein Seminar aufgebaut sein kann, hilft dennoch die folgende Mustergliederung. Sie gibt die Inhalte eines ausführlicheren drei bis viertägigen Seminars wieder, die unsere Referenten jeweils in Vortragsblöcken zusammenfassen. Nach jedem Vortragsblock schließt sich eine Fragerunde und eine Pause an. Größere Vortragsblöcke zergliedern wir zudem üblicherweise mit Zwischenpausen.
1. Einführung
2. Strategien & Ablauf
1. Eckdaten der Fördermodalitäten
2. Sonstige Finanzierungsmöglichkeiten
3. Case Study zu einer Wirtschaftlichkeitsberechnung
1. Allgemeine vergaberechtliche Vorgaben am Beispiel der Netzbetreiberausschreibung
2. Ausschreibung der Planung
3. Ausschreibung des Baus
1. Bauüberwachung
2. Dokumentation und Wegerecht
1. Open Access Verpflichtungen
2. Allgemeine telekommunikationsrechtliche Pflichten
3. DigiNetzG
4. Neuerungen durch den Kodex für elektronische Kommunikation und die TKG-Novelle
Sie interessieren sich für unsere Seminare zum Breitbandausbau? Senden Sie uns am besten eine unverbindliche Anfrage an info@wr-recht.de.
Gerne entwerfen wir für Sie ein passendes Angebot.